new york ’04 . appendix

1986 war ich schonmal da. da war’s doof. nur standen da eben die türme noch. nu‘ sind sie weg. kein grund, dem städtchen den zweiten versuch zu verweigern. well done.

new york – eine kleine nachlese

die bücher die wir mitgenommen haben blieben nahezu unberührt: ich habe 2 seiten gelesen. sandra mehr, aber nur im flugzeug. die schlepperei kann man sich sparen, wenn man nicht im central park pause machen möchte. wir haben das, wie gesagt, nicht geschafft.

jeder new yorker scheint auf dem schnellen direkten weg von a nach b zu sein. auf diesem kann er alles erledigen. und fast food gibt es alle paar meter: fast food: schnelles essen, oft frisch zubereitet: sandwiches. rührei. pancakes. fruchtsalate. gemüsebuffets. kuchen. burger. pizza. nudeln. gut. lecker. da. lebensmittelgeschäfte und supermärkte haben wir erst am letzten tag gesehen. 2 stück.

morgens scheinen die new yorker in midtown aus den hochhäusern zu kullern. kuller. kuller. kuller. dann sind die strassen und bürgersteige voll. an den kreuzungen stossen die ströme aufeinander. fussgänger und autos. wer drängelt, ist schneller da. aber: niemand wird angerempelt, ohne dass ein sorry folgt.

wir legen täglich 3 dollar tip für die raumpflegerin parat. das scheint sie zu freuen: jeden tag frische bettwäsche und handtücher.

generell ist manhatten sehr klein. man kann alles zu fuss erreichen, wenn man will. ansonsten sind minderminütige subway-reisen die alternative. ganz spät abends fahren wir übrigens taxi, weil das empfohlen wird.

das tiefe nachtleben manhattans blieb uns verschlossen. an den ersten abenden wussten wir nicht wo. später waren wir dann wirklich zu kaputti. das bier um 10oo war bereits gähn-unterbrecher. die einzige ausnahme war der geniale slam-abend im bowery poetry club.

eine szene haben wir nicht gesehen. keine punks. keine schwulen, lesben, transvestiten (3!). keine hiphopper, skater, rocker oder andere sympathische artgenossen. schade. entweder haben wir uns nicht weit genug herausbewegt oder: new york ist diesbezüglich zu clean. das glaube ich aber nicht. ergänzend: das jungvolk in soho, wenn auch eher einer schicki-micki riege zuzuordnen, war eine sorte mensch, unter die wir uns gerne gemischt haben. nett. nett. schick. nett. cool. nett. easy. easy.

generell hat uns das schmier-essen (burger, pizza, breakfast) am besten geschmeckt. little italy ist wie die pizza at home. little china war nix. bestimmt nur pech. sandra hat übrigens den starbucks’schen kuchen mehrfach und gerne verspiesen.

teuer. teuer. teuer. wir haben unsere ausgaben nicht protokolliert. und das ist wohl auch gut so. ein pint bier: 5 dollar. essen gehen: 30 dollar pro person. imbiss: 10 dollar pro person. alles andere: auch teuer.

wenn ein autofahrer das gefühlt hat, dass die ampel gleich grün werden könne, wird er vorsichtshalber schon mal hupen. das merken andere autofahrer aber nicht, weil sie bereits selbst hupen. damit kein fussgänger über eine rote fussgängerampel geht. damit andere nicht plötzlich die spur wechseln. damit es 500 yards weiter vorne mal vorwärts geht. zur rush hour stehen selbst blaubelichtete polzei-, kranken- und feuerwehrwagen im stau und können sich nicht durchsirenen.

zeit scheint in new york spürbar wertvoller als geld zu sein.

new york ist safe. niemals ist uns ein grimmiges gesicht begegnet, dass ärger vermuten liess. hier und da mal pubertäre wichtigtuerei. aber linien, die nicht übertreten werden dürfen, werden nicht übertreten. wir haben uns immer frei bewegt und sicher gefühlt. einzige massnahme: spät abends und nachts war die subway tabu.

Ein Kommentar

  • Danke, Stefan, für diese sehr lebendige Schilderung!
    Kann vieles bestätigen. Meine eigenen Erinnerungen und Erfahrungen haben sich wieder um viele Meter nach vorne krabbeln können. Wenn ich etwas nicht bestätigen kann, dann nur, weil mein Aufenthalt wahrscheinlich zu kurz war und ich das eine oder andere schlichtweg nicht gesehen habe.
    Wir sind uns einig: Da kann man schon ein bisschen Zeit verbringen. Besser mehr!

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