Der Unterschied zwischen Schwarz, Rot und Gold

Mittlerweile – so schätzt der Schätzer – habe ich vielleicht 100 Pfeile abgefeuert. Mehr als 150 waren es auf keinen Fall. Mal wird es Schwarz, mal wird es Rot, und mal wird es Gold. Nach so wenig Pfeilen bin ich natürlich noch auf der Suche nach dem, was den Unterschied ausmacht, aber eines weiß ich schon mit pfeilspitzer Gewissheit:

„Noch bevor der Pfeil von der Sehne schnellt, weiß ich, ob es ein Treffer wird.“

Seit einigen Wochen bin ich im Besitz (und zwar der stolzen Besitzsorte) eines Kiowa, den andere so erleben. Als absoluter Rookierobin Underhood bin ich noch voll im Status: Achtung, Schulanfänger. Aber erste Eindrücke finden schließlich nicht am Ende statt:

„Das ist ein Riesending. Intuitiv. Meditativ. Archaisch. Elegant. Brutal.“

Oder etwas pittoresker:

„Stell‘ Dir vor, Du stehst an der Grundlinie und hast die Chance, mit einem feinen Aufschlag, das Match zu gewinnen, mein lieber Tennisfreund. Du wirfst den Ball zum genau richtigen Zeitpunkt in die perfekte Höhe und um den Rest kümmern sich, das weißt Du genau, irgendwelchen geheimnisvollen Mächte und Kräfte. Es wird gut für Dich ausgehen.“

So ist das mit Pfeil und Bogen, außer dass Dir gegenüber – gepriesen sei Häupling Achtsames Auge – kein Gegner steht und der Pfeil im Ziel ist, bevor Dein Tennisball auch nur den Schläger berührt hat.

Schwarz Rot Gold (fast)

So stand ich also vor wenigen Minuten bewaffnet im Garten und denke: „Schreib‘ doch mal was in Dein Weblog.“ Nachdem ich obiges, nahezu Schwarz-Rot-Goldenes Bild gepfeffert hatte. Also: Kamera raus, Mist, Akku leer, Batterien rein, Fotos geschossen, Kamera an die Seite, noch ein paar Pfeile geschossen. Bloggen darfkann noch ein bisschen warten.

Drei Pfeile später passah dann das:

Also: Kamera wieder her, noch ein paar Fotos geschossen (diesmal mit dicker Tasche und aufgebläter Brust), Kamera wieder weglegen und noch ein paar Pfeile geschossen. Bloggen darfkann noch ein bisschen warten.

Bis jetzt.

Ich werde weiter nach dem Unterschied suchen, den ich logischerweise in den Griff bekommen möchte. Es wäre ja nicht ohne, wenn mein Einflussbereich auf die Flugbahn der achso elegant dahin surrenden Pfeile noch ein wenig wüchse.

Beim Minigolf habe ich das vor ein paar Jahren bereits geschafft:

Bahn 18 - Wer mehr als 1 braucht, ist doof.

Wenn man ein paar Jahre sehr ambitioniert Minigolf gespielt hat und mit Ergebnissen unter 27 von der Anlage ging, hatte man eine Grenze erreicht. Weniger als 18 geht nunmal nicht, und zwischen 18 und 25 ist der Abstand überschaubar und endlich, auch wenn ab Bahn 1 immer wieder – zurecht – unendlich schien. Dennoch: damals hatten wir unseren Zenit erreicht, der nur zu übertreffen gewesen wäre, wenn man einen Wohnwagen zwischen Loch 18 und 1 aufgestellt hätte; für die Zeit zwischen zwei Runden.

Beim Bogenschießen ist das einfach besser, denn ich weiß heute schon:

„Wenn ich die goldene Mitte irgendwann mordsmäßig perforiert habe und Rot unangetastet bleibt, dann trete ich einfach ein paar Schritte zurück und fang‘ einfach wieder ganz von vorne an. Fast. Wo geht das sonst schon?“

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